Einmal am Tag ...
da sollst du ein Wort in deine Hände nehmen,
ein Wort der Schrift.
Sei vorsichtig,
es ist so schnell erdrückt
und umgeformt, damit es passt.
Versuch nicht hastig,
es zu „melken“, zu erpressen,
damit es Frömmigkeit absondert.
Sei einfach einmal still.
Das Schweigen, Hören, Staunen
ist bereits Gebet
und Anfang aller Wissenschaft
und Liebe.
Betaste das Wort von allen Seiten,
dann halte es in die Sonne
und leg es an das Ohr
wie eine Muschel.
Steck es für einen Tag
wie einen Schlüssel in die Tasche,
wie einen Schlüssel zu dir selbst.
(Paul Roth)
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